Ein absolut geiles Festival!
Da ich dieses Mal zum Arbeiten da war, begann mein Festival-Tag bereits um halb zehn morgens. Nachdem ich dann noch diverse Einkäufe getätigt hatte, war dann gegen 13 Uhr Einlaß, vorerst allerdings erst mal nur in den vorderen Bereich - gut für die Händler.
Um kurz vor 2 fing dann mit Triosphere die erste Band an zu spielen. Die Power-Metaller mit progressivem Einschlag kommen aus Norwegen und an Mikro und Bass steht eine Frau. Das sieht man zwar, aber hören kann man das nicht unbedingt: Ida Haukland hat die typische Stimme eines männlichen Powermetal-Vokalisten. Kein schlechter Auftritt aber auch nichts Weltbewegendes und so richtig passten sie auch nicht in das Billing.
Wie Triosphere sind auch die folgenden Abigail Wlliams gerade mit Arch Enemy auf Tour. Die Band aus New York vereint Black-und Deathmetal, Metalcore und symphonischen Metal zu ihrem eigenen Stil. Auf "Konserve" klingt das durchaus interessant, live kam das leider nicht so rüber. Lag vielleicht auch ein bißchen an mir, ich hatte den Kopf doch auch noch mit anderen Dingen voll. Und für diese Art von Musik muß man sich schon etwas intensiver Zeit nehmen.
Unlight (Black/Thrash) habe ich dann leider komplett verpaßt - ich kam von meinen Erledigungen gerade zurück, als die Freiburger die Bühne verließen.
Dafür habe ich Destroyer 666 dann aber nahezu komplett sehen können und hab es genossen. Eine grandiose Live-Band. Zum ersten Mal habe ich die eigentlich australischen Black-Thrasher, die jetzt zum Teil in Dänemark, in England und auch Deutschland leben, auf dem RockHardFestival in diesem Sommer gesehen und sie haben mich wirklich beeindruckt. Für mich persönlich eine der besten Bands der Satans Convention.
Auch God Dethroned aus den Niederlanden gefielen mir wohl, zumindest, was ich davon mitbekommen konnte. Die Death-Metaller haben durchaus melodische Stücke in ihrem Repertoire und mit einer Gitarristin auch noch einen wirklichen Blickfang. Ist eben doch so, daß im Extrem-Metal Bereich weibliche Protagonisten eher selten sind.
Bei Taake wurde die Stimmung dann "anders". Man merkte, daß die meisten Zuschauer doch eher aus dem Death/Thrash-Bereich kamen und mit dem Black-Metal der Norweger nicht so viel anfangen konnten. Die Band war ja vor allem durch den Auftritt im Essener Turock im März 2007 bekannt, weil der Sänger mit aufgemaltem Hakenkreuz auf der Bühne erschien. Angeblich, um nur zu provozieren. Nachdem die Band aber auch Backstage mit "Prost Holocaust" angestoßen hat und auch ansonsten den ganzen Abend ähnliche Meinungsäußerungen von sich gegeben hat, bin ich mir eigentlich doch sehr sicher, daß sie in der Schublade zuhause sind, in die man sie vor 2½ Jahren gesteckt hat. Generell war das Benehmen der Band unter aller Sau und sorgte dann im Laufe des Abends dafür, daß Schmier vor Destuction dem Hoest von Taake mal eben fix gezeigt hat, was er und die anderen Anwesenden davon halten.
Mit Destruction war dann auch die gute Stimmung wieder da. Das badische Thrash-Urgestein zeigte dann erst mal allen, wie man mit nur drei Leuten auf der Bühne einen Wahnsinns-Druck aufbauen kann. Hammer! Hier waren dann auch die ganzen Thrasher vor der Bühne voll in ihrem Element und tobten sich richtig aus.
Ausbaden mußte das dann leider der Headliner Arch Enemy. Als die mit leichter Verspätung um viertel vor elf auf die Bühne gingen, ist das Publikum schon einigermaßen müde. Schade eigentlich, denn trotz Erkältung/Grippe von Angela Gossow war der Auftritt richtig klasse. Die Schweden mit der Kölnerin am Mikro machten auch richtig Druck, mich persönlich beindruckten aber vor allem die wirklich schönen Gitarrensoli.
Um viertel nach 12 war´s dann mit dem Festival vorbei, aber die Backstage Party hatte da je erst so richtig angefangen. So war es für mich auch unheimlich schwer, die Deströyer´s in den Shuttlebus zu bekommen, da die die Party natürlich noch nicht verlassen wollten. Und ich konnte auch nur ¾ der Band mitnehmen: Der Schlagzeuger blieib verschwunden und muß wohl in der Nacht mit dem Taxi zum Hotel gefahren sein, heute morgen war er jedenfalls wohl wieder da.
Nach einem wahnsinnig schönen, interessanten und aufregenden Festival mit rund 900 Besuchern war ich heute morgen dann um viertel nach 5 zuhause...
(Ach ja, und SFU haben mir nicht gefehlt...8 Bands für 30/35€ ist bei der Qualität definitiv völlig ok.)