Ticketverkaufspraktiken

  • Boah, auch wenn's kein ganz neues Thema ist, muss man sich immer wieder vor Augen halten, wie der normale Fan bei Großveranstaltungen gezielt über den Tisch gezogen wird - anders kann man es meiner Meinung nach nicht sagen.


    Aktuelles Beispiel: Habe mir gestern Abend nach vielen Klicks gerade noch ein Ticket für Black Sabbath in Dortmund zum Normalpreis gesichert - sind jetzt auch alle weg - in teuerster Kategorie sind noch ein paar übrig.
    Ursache ist natürlich nicht die enorme Nachfrage in den ersten 4 Verkaufstagen, sondern die Halsabschneidermethoden der Ticketmafia - anders kann man es nicht sagenl.
    Innenraum als Eventreise mit 4-Sterne-Übernachtung ist noch ausreichend zu haben (ab 189,- Euro ohne Fahrt, aber inkl. 1 Glas Begrüßungssekt); bei Viagogo gibt's alle Kategorien (mit bis zu 100% Aufpreis natürlich - von "Fans für Fans", grrrrr); was bei E-Bay noch laufen wird, kann man sich denken. Und bei Vertragsabschlüssen in der Wirtschaft bekommt man die Dinger vermutlich wahlweise zu einem Logenplatz für die BVB-Champions-League (o.k., wenn die dann noch dabei sind, hihi) hinterher geworfen.


    Das ist echt schade und macht's auf Dauer kaputt - trifft ja auch nicht nur den Metal-Bereich.


    Vielleicht wird denen ja doch nochmal das Handwerk gelegt. Bin noch nicht einmal sicher, ob man damit nicht sogar gegen geltendes Recht verstößt.....zumindest bleibt's moralisch mehr als verwerflich.


    Naja, nun steigt meine Laune auch schon wieder............

  • Die "günstigen" Innenraumtickets waren sofort ausverkauft. Es gab dann nur noch Sitzplatztickets für 60-80 Euro. Rechnet man noch Fahrtkosten, Essen und Getränke dazu, ist man schnell bei 130 Euro. Das ist mir einfach zu viel Geld, was ich nicht so schnell verdienen kann.


    Da gehe ich lieber häufiger zu einem Clubkonzert. Gestern war beispielsweise eine tolle Band aus den USA im Bastard Club für 5,- Euro und nur wieder eine handvoll Leute da. Wenn man natürlich unbedingt im Bekannten- oder Kollegenkreis Eindruck schinden will, muss man eben 80 Euro ausgeben. Zumindest habe ich immer den Eindruck bei den Leuten, die zu Rammstein gehen. Viele von denen machen das nur, um damit angeben zu können, noch eine Karte bekommen zu haben. Ja, die Welt ist schon total durchgeknallt.


    Black Sabbath hin oder her. Ich mache diese Spielchen einfach gar nicht mit. Die Preise werden immer durch Angebot und Nachfrage geregelt. Das hat man in anderern Ländern begriffen, nur in Good Old Germany lassen sich alle gerne melken.

  • Tja, ist wirklich die Frage, wie viele der nicht mehr zur Verfügung stehenden Tickets aktuell tatsächlich bei dem treuen Fan, der selbst da hin gehen möchte und auch wird, gelandet sind und wie viele zwecks Weiter- oder Kombiverkauf in der Pipeline verharren und erstmal fröhlich "im Wert steigen". Black Sabbath allein würden die Westfalenhalle never in 3 Tagen ausverkauft bekommen - sooo'n Hype war's bei der ersten Reunion auch nicht.


    Das leckere Clubkonzert ist unabhängig davon natürlich nie zu verachten - schon richtig (vlt. trifft man sich ja Donnerstag bei PaulDiAnno?), aber wenn sich die Gelegenheit bietet, schau ich mir auch so ne Legende gern an. Dass es bei der Halle, der zu erwartenden perfekten Show/Sound dann etwas teurer wird, ist schon o.k., aber derartige Umstände führen natürlich zum faden Beigeschmack.


    Hab' heute auch Eventim dazu einmal angesprochen. Antwort: "Wir können Ihren Unmut sehr gut nachvollziehen." Punkt. Hihi.....die sind also schon mal völlig unschuldig *zwinker*.
    Schau' ich auf die Homepage des niederländischen Ticketservices meines Vertrauens für das Sabbath-Konzert in Rotterdam -> alles problemlos verfügbar......möglicherweise gibt's sowas tatsächlich nur in Good Old Germany........

  • Also ich habe auch noch drei Tage nach VVK-Beginn Tickets für den Innenraum bekommen. Arschteuer, aber was solls, Geld muss ja weg, Zinsen bekommt man ja eh kaum.


    Diesem Ticketwucher kann man leider nicht entgegen wirken, es sei denn man will den Aufwand extrem in die Höhe steigen lassen und bietet personalisierte Tickets an. Das würde mich aber wiederum abschrecken, weil ich nicht einsehe persönliche Daten raus zu rücken, nur weil ich auf ein Konzert gehen will.

    "We support rowdy-behaviour at our shows. That's for what you come to an Exodus-Show!"
    Jack Gibson

  • Ja, entweder personalisieren (was ich aber abgesehen vom Datenschutz für viel zu aufwendig und damit ja auch teuer halte) oder man muss die Gesetze ändern.


    Ich find's o.k., dass, wenn jemand krank wird oder beruflich verhindert oder meinetwegen auch schlichtweg keinen Bock mehr hat, die Chance besteht, das Ticket über's Netz weiter zu verkaufen. Aber dann nur zum Originalpreis des Tickets (Versand noch druff und so) so wie es die Wacken-Veranstalter auf ihrer Seite versuchen.
    Damit wäre der Reiz des Geschäftemachens verflogen und Viagogo & Co können ihren ohnehin zweifelhaften Laden dicht machen - und für Ebay gäb's dann ne Grenze bei solchen "Produkten".
    Der normale Ticketverkäufer im Laden kann seine Preise ja auch nicht willkürlich anheben, nur weil es eine große Nachfrage zu geben scheint.


    Wenn so offensichtlich Schindluder getrieben wird (Konzert binnen Tagen ausverkauft, aber zu erhöhten Preisen verkaufen "Fans für Fans" genauso plötzlich), ist der Tatbestand des Betruges ja schon fast erfüllt.
    Und meinetwegen kann eventim ja n ankreuzbares Kästchen "mit 4-Sterne-Übernachtung für 100,- Euro" einfügen, aber dass Tickets nur in solcher Kombination angeboten werden, gehört genau so verboten.


    Ganz ehrlich glaube ich sogar, dass es diese Änderungen irgendwann geben wird, aber bis dahin...uuaaahhh....gääähnn.....schauen wir den Mühlen der Justiz gemächlich zu.

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